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Kernkraftwerk Brunsbüttel

Kernkraftwerk Brunsbüttel

27. September 2025 / Andreas Kirchner

Kernkraftwerk Brunsbüttel vom Schiff aus im Blick

Kurz hinter Hamburg fährst du am Kernkraftwerk Brunsbüttel vorbei. Du erkennst es an den riesigen Anlagen, die sich aus der Umgebung erheben und an eine Zeit erinnern, in der Atomkraft als Zukunftstechnologie galt. Auch wenn dort seit Jahren kein Strom mehr erzeugt wird, ist die Silhouette bis heute ein markanter Fixpunkt an der Unterelbe.

Kernkraftwerk Brunsbüttel als Zeitzeugnis der Atomära

Das Kraftwerk entstand in den 1970er Jahren und gehörte damals zu den größten Projekten der Energieversorgung in Schleswig-Holstein. Mit einer Leistung von 806 Megawatt lieferte es über Jahrzehnte Strom für hunderttausende Haushalte. Besonders auffällig von Bord aus ist der gigantische Kühlturm, daneben siehst du die rechteckigen Reaktorgebäude und weitere technische Anlagen, die verdeutlichen, wie komplex der Betrieb war.

Vom Betriebsstart bis zum Rückbau

Die Bauarbeiten begannen 1969, sieben Jahre später ging das Werk ans Netz. Nach mehreren Störfällen und längeren Stillständen wurde es 2007 endgültig abgeschaltet. Heute läuft der Rückbau, der voraussichtlich noch bis in die 2030er Jahre dauern wird. Da radioaktive Komponenten sorgfältig zerlegt und entsorgt werden müssen, zählt das Projekt zu den aufwendigsten Rückbauten in Deutschland.

Die Lage direkt an der Elbmündung bei Brunsbüttel war für den Betrieb ideal, weil hier ausreichend Kühlwasser zur Verfügung stand. Auch Orte wie Glückstadt oder Itzehoe liegen in der Nähe und profitierten einst von der wirtschaftlichen Bedeutung des Kraftwerks. Heute dagegen steht der Standort für den Ausstieg aus der Atomenergie.

Mein Geheimtipp: Achte auf den Kontrast – gleich neben den massiven Betonbauten liegt das Marschland, das von weitem beinahe unberührt wirkt.

10 Fakten zum Kernkraftwerk Brunsbüttel, die du kennen solltest

  1. Der Kühlturm ist 143 Meter hoch und einen Durchmesser von 112 Metern an der Basis.
  2. Das Kraftwerk war ein Siedewasserreaktor, kein Druckwasserreaktor wie viele andere deutsche Anlagen.
  3. Eigentümer waren Vattenfall und E.ON, die den Betrieb gemeinschaftlich verantworteten.
  4. 1992 gab es im Reaktorbereich eine Wasserstoffexplosion, die erst Jahre später öffentlich diskutiert wurde.
  5. Seit 2018 wird das radioaktive Inventar schrittweise in Spezialbehältern abtransportiert.
  6. Für den Rückbau sind mehrere Jahrzehnte veranschlagt, ein Ende ist frühestens um 2035 absehbar.
  7. Das Kraftwerk produzierte während seiner Betriebszeit rund 130 Milliarden Kilowattstunden Strom.
  8. Auf dem Gelände entsteht ein sogenanntes Reststoffbearbeitungszentrum für die Behandlung von Materialien.
  9. Ein Teil des nicht radioaktiven Bauschutts wird recycelt und regional wiederverwendet.
  10. Das Kraftwerk ist vom Wasser aus deutlich früher sichtbar als die Stadt Brunsbüttel selbst.

Adresse Kernkraftwerk Brunsbüttel: Otto-Hahn-Straße 1 – 25541 Brunsbüttel

Kernkraftwerk Brunsbüttel als Orientierungspunkt auf dem Weg nach Helgoland

Das Kernkraftwerk Brunsbüttel ist auch ohne Betrieb ein fester Bestandteil der Elblandschaft geblieben. Von Bord aus siehst du hier ein Stück Industriegeschichte, das die Region über Jahrzehnte geprägt hat und nun langsam verschwindet. Es erinnert daran, wie stark Technik und Landschaft ineinandergreifen können – und dass selbst riesige Bauwerke irgendwann Vergangenheit werden.
Andreas Kirchner
Als passionierter Reisender und Autor bringt Andreas Kirchner seine Begeisterung für Norddeutschland und die faszinierende Reise von Hamburg nach Helgoland auf den Punkt. Er teilt wertvolle Tipps, spannende Einblicke und macht Lust auf unvergessliche Erlebnisse zwischen Hafenmetropole Hamburg und Hochseeinsel Helgoland.
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